Garten_Kost


Eine (bildnerische) Erzählung über die gemeinsame, künstlerische Arbeit mit Kinder und Jugendlichen, einem Schulgarten, dem dort wachsenden Gemüse: Vom Weg aus dem Garten bis auf den Teller: Ein Kochbuch entsteht.

Ein herzlicher Dank an die Lehrkraft Judith Sander, an die beteiligten Schülerinnen und Schüler, an die Schulleitung der Erlöser-Mittelschule Bamberg und besonders an MitmachKlima Bamberg für die Unterstützung.

Wir gestalten das eigene Kochbuch. Hier ein subjektiver Einblick in den Verlauf unserer Arbeit, ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Wir möchten ja auch noch nicht zu viel verraten. Kochen ist natürlich viel mehr, als Tiefgefrorenes in die Mikrowelle zu stecken. Kochen ist kreativ, ansteckend, sinnlich, herausfordernd, lustvoll, meditativ und macht Arbeit – auf alle Fälle können wir uns damit Gutes tun, unserem Geist, unserer Seele und unserem Körper. Wir kreieren gesunde, süße, salzige und vor allem leckere Gerichte und verwenden dafür die im eigenen Garten geernteten Zutaten – wie z.B. jetzt im Herbst die restlichen Rote Beete, Zucini, Mangold, Kürbis, Kohl, Pastinaken, Auberginen – und Früchte aus der Region, wie z.B. Nüsse. Daraus kochen wir regionale und internationale Gerichte, so international wie die Herkunft der beteiligten Schülerinnen und Schüler.

Tag_01: Der Schulgarten

Die Schülerinnen und Schüler der Erlöser-Mittelschule Bamberg kennen diesen Ort und sind sowohl an seiner Entstehung, als auch an seiner Pflege das Jahr über hinweg beteiligt. Das Pflanzen, Jäten, Gießen macht nicht nur Arbeit, sondern auch Freude, fördert soziales Miteinander, erdet die Kinder und bringt frisches Grün auf den Teller. Fragen kommen auf und lassen sich vor Ort direkt beantworten: Wie nennt man die Gemüsearten und die Kräuter in der deutschen Sprache, wie bereiten wir das Gemüse zu, damit wir uns daran satt essen können? Und wie sieht das Gemüse eigentlich aus, bevor es zerkleinert und zubereitet auf dem Teller landet?

Tag_02: Ein besonderer Gast und eine besondere Mahlzeit.

Für die geplante Shakshukha brauchen wir neben Zwiebeln, Knoblauch und Kürbis auch Eier!

Wo diese herkommen, ist bekannt – aber dass wir entsprechenden Besuch kommen, war doch eine Überraschung. Fresa, das Huhn, verweilt im Klassenzimmer, und sie fühlt sich sichtlich wohl. Ein Ei hat sie uns leider nicht hinterlassen, aber wir konnten sie füttern, streicheln, genau beobachten – und sie uns.

Wir beobachten, zeichnen, stempeln …

… während sich ein Teil unserer Gruppe dem Kochen widmet …

Tag_03: Die Bäume leeren sich.

Inzwischen ist es November, der Garten leert sich, die Nebeltage werden mehr, die herbstlichen Blätter auf den Bäumen weniger und wir machen den Eichhörnchen Konkurrenz: Wir knacken Nüsse …

… und dafür wird sich die Mühe lohnen: Auf dem Speiseplan stehen Ahornbirnen mit Walnusscrunch und ein Walnuss Atayef.

Wir beginnen mit dem Knacken, und knacken und zeichnen …

… und dem Kochen … und dem Essen!

Tag_04: Groß und Klein

Wer kennt es nicht: Manchmal wünscht man sich die Heinzelmännchen in die Küche, oder? Vor allem dann, wenn sich das Geschirr stapelt, während wir mit vollen Mägen genüsslich in den Stühlen hängen. Damit das vermeintlich kleine Volk nicht leer aus geht, haben wir für sie geknetet und in der Küche unsere Werkstücke verteilt: Nun gibt es Küchenuntensilien in Miniaturformat.

Tag_05: Himmel und Erde

Was wächst oben? Was wächst unten? Oben auf dem Baum die Äpfel, unten in der Erde die Kartoffeln. Unser Gericht heißt „Himmel und Erde“ – Kennst du es? Draußen schneit es, wir schälen Äpfel und Kartoffeln und bereiten daraus ein leckeres Mus. Guten Appetit!

Und während wir die Äpfel schälen, fragen wir uns: Was macht der Apfel und sein Wurm?

Tag_06: Gartenpflege im Dezember.

Kräftige Farben für triste Nebeltage. Wir bereiten ein Ginger-Pumpkin-Mousse zu.

Der Gemüsegarten bekommt Pflege. Wir rechen das Laub und decken die übrigen Gemüsepflanzen ab. Mangold, Wirsing, Rote Rüben, Lauch, Spitzkohl, Blau- und Weißkrautköpfe freuen sich über die wärmende „Winterlaubdecke“.

Und während eine Gruppe im Garten arbeitet, die andere kocht, gestaltet eine dritte Gruppe eine Collage, denn natürlich wissen wir alle: Die guten Zutaten hüpfen nicht von alleine in den Kochtopf. Wir werden sehen, wie sich die phantastischen Küchenteams präsentieren werden.

Tag_07: Konzentration ist angesagt. Nachdem es draußen im Garten nichts mehr zu tun gibt, außer den Würmern beim „Sich-Verkriechen“ zuzusehen, beschäftigen wir uns, mit dem Gemüse auf dem Papier. Wir gestalten ein – wunderschönes – Memory.

Und damit wir unseren heimischen Nüsseberg noch verarbeiten, backen wir Lebkuchen: Frohe Weihnachten!

Tag_08: Kimshi – ein pikantes, fermentiertes Gemüsegericht mit Kohl und Mangold aus dem Schulgarten.

Tag_09: Wir schnitzen einen Quirl aus Christbaumspitzen und stellen Butter selbst her.

Tag_10_ Wer lebt in der Erde? Die Regenwürmer! Dort, wo sogar jetzt noch im Winter das Gemüse wächst. Wir ernten den letzten Grünkohl und kochen daraus ein leckeres Gemüsegericht: Grünkohleintopf mit Graupen – Nein, keine Raupen, sondern Graupen, wozu man auch Gerste sagen könnte. Und die Regenwürmer? Seht selbst! (Wir haben sie natürlich auch wieder in die Erde gesetzt).

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